Die schönsten Gespräche mit meiner Tochter habe ich auf dem Fahrrad, wenn wir durch die Stadt düsen, sie ihren Kopf auf meinen Rücken legt und die Ruhe findet ihre tiefsten Gedanken mit mir zu teilen.

Und einer dieser Gespräche fing mit der Aussage an: „Mama, ich bin anders!“ Ich habe lange gegrübelt, warum mich dieses Selbstverständnis so berührt hat. Und als ich es für mich beantworten konnte, hat alles Sinn gemacht.

Vielleicht ging es dir ja auch so, dass du dein ganzes Leben nicht so recht in eine Box passen wolltest. Denn so wie du dein Leben leben wolltest, erschien es nicht okay zu sein. Du hast dich so sehr angestrengt um in dieses System reinzupassen und immer wieder ist in dir das Gefühl hochgekommen, es nicht zu schaffen.

Für mich ging dieses Gefühl so weit, dass ich 12 Jahre studiert habe, weil ich gespürt habe, danach wartet die Anstellung und dann MUSST du dich eben verbiegen. Ich habe es noch weiter heraus gezögert und bin erstmal Mama geworden, die Elternzeit, die einzig gesellschaftlich anerkannte Pause, die man sich nehmen darf.

Und was habe ich mir kirrt , nachdem ich 30 Jahre immer wieder gehört habe, dass was ich bin nicht genug ist? Ein Korsett der Selbstständigkeit voller Angst zu viel zu wollen.

Bis irgendwann ein kleiner Funke auftauchte, der sich dachte verdammt nochmal – ich kann doch viel mehr! Ich will die absolute Freiheiten Leben so zu leben, wie ich es mir erträumt habe! Ich will diese Welt aufrütteln, den Kreis der Frauen weiten, die sicherlauben ihr absolutes Wunschleben zu kreieren. Die mehr wollen und die sich um nichts in der Welt verbiegen lassen.